Wanderung vom Valparolapass zum Falzaregopass

Falzaregopass, Valparolapass, Stellungen aus dem 1. WK (Dolomitenfront), Kaiserjägersteig: Bei dieser einfachen Dolomitenwanderung gibt es viel zu sehen.

  • Start der Wanderung: Valparolapass, in der Nähe des Kriegsmuseums (2190 m)
  • Wanderkarte, GPX-Track und Höhenprofil
  • Anfahrt mit dem Auto: Von Stern im Gadertal in südöstliche Richtung (über St. Kassian) fahren. Der Valparolapass ist etwa 12 km von Stern entfernt und liegt kurz hinter der Provinzgrenze.
  • Anfahrt mit öffentliche Verkehrsmitteln: Bus: Linie 465, Haltestelle: Valparolapass; hier klicken für die Fahrplansuche
  • Höhenmeter: 210 Meter
  • Distanz: 4,1 km
  • Gehzeiten: 1 1/2 bis 1 3/4 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht
  • Anforderungen: Wanderung auf breiten Pfaden und schmalen Steigen
  • Beste Jahreszeit: Sommer und früher Herbst 

Gleich zwei Gebirgspässe erkundet man bei dieser Wanderung in den Dolomiten. Und nicht nur das: Auch für Geschichtsinteressierte hat diese Wanderung viel zu bieten. Genau in diesem Gebiet verlief im Ersten Weltkrieg die sogenannte Dolomitenfront. Schon am Ausgangspunkt der Tour gibt es mit der ehemaligen Festung Tre Sassi ein sehenswertes Museum, entlang des Weges stößt man immer wieder auf ehemalige Kriegsstellungen. Der Rückweg führt über den aussichtsreichen Kaiserjägersteig – im Ersten Weltkrieg der Verbindungsweg zwischen Tal und der Gefechtsstellung auf dem Lagazuoi.

Wer mit dem Auto kommt, muss (aus dem Gadertal kommend) an der ehemaligen Festung Tre Sassi vorbeifahren und dahinter gleich rechts abbiegen. Hier gibt es Parkplätze. Man befindet sich nun wenige Meter außerhalb Südtirols, kurz vor dem Valparolapass verläuft die Grenze zwischen den Provinzen Südtirol und Belluno. Vom Parkplatz aus folgt man weiter der Fahrstraße, geht also geradeaus weiter (Weg Nr. 424).

Tipp: Wer hier rechts abbiegt, kann dem Hexenstein einen Besuch abstatten (+ 300 Hm, Aufstiegsdauer 1−1½ Stunden). Durch ehemalige Schützengräben führt der Weg hinauf auf den Gipfel, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (es geht über Leitern) sollte man mitbringen.

Im leichten Bergab wandert man nun unterhalb des heiß umkämpften Hexenstein (ital.: Sasso di Stria, ladinisch: Sass de Stria) und mit Blick auf den Monte Averau (2649 m) auf einem gut ausgebauten Pfad durch die karge Dolomitenlandschaft. Der Weg weist keine Schwierigkeit auf, gutes Schuhwerk ist aber unerlässlich. Selbst im Juli kann man vereinzelt noch auf Schneefelder treffen. Man kommt an alten Kriegsstellungen vorbei und hält sich danach eher links.

Rechts führt ein weiterer Weg auf den Hexenstein. Vorne kann man den Falzaregopass und die Passstraße sehen, die kurvenreich auf die Passhöhe führt. An der nächsten Weggabelung hält man sich rechts und folgt weiter einem mehr oder weniger gut sichtbaren Pfad. Man wandert nun ein Stück parallel zur Passstraße und erreicht diese schließlich. Hier biegt man rechts ab und steht wenig später vor der kleinen Kapelle und dem Passschild.

Am Falzaregopass ist es nun vorbei mit der einsamen Idylle. Die Seilbahn, die hinauf auf den Kleinen Lagazuoi führt, ist ein starker Besuchermagnet ist. Dementsprechend überlaufen (und teilweise teuer) sind die Einkehrmöglichkeiten.

Um wieder zurück zum Valparolapass zu wandern, quert man den Parkplatz der Lagazuoi-Seilbahn und folgt dem bergauf führenden Weg (Dolomiten-Höhenweg 1). Man befindet sich jetzt auf dem Anstiegsweg zum Kleinen Lagazuoi (Gehzeit ca. 2 Stunden). Wenig später verlässt man diesen Weg und biegt links auf den Kaiserjägersteig ab (ebenfalls ein Anstiegsweg zum Kleinen Lagazuoi).

Die nächste Viertelstunde geht es auf einem gerölligen Steig unterhalb der mächtigen Lagazuoi-Felswände stetig bergauf. Egal, wohin man auch schaut: Das Panorama ist grandios! Kein Wunder, denn bekannte Dolomitenmassive wie die Tofane oder die Fanesgruppe zeigen sich hier von ihrer schönsten Seite. Links sieht man den Hexenstein als ständigen Wegbegleiter. In einem Geröllfeld hält man sich leicht links. Manchmal braucht man bei diesem Weg auch ein wenig Orientierungssinn – im Prinzip geht es aber immer geradeaus.

Man kommt an alten Schützengräben vorbei und hält sich bei zwei großen Felsen rechts. Etwa 5 Minuten später wandert man an einer Wegteilung links weiter („Forte Tre Sassi“). Man bleibt  weiter auf dem dem Steig, genießt den atemberaubenden Blick auf die Dolomiten und wandert nun, sich eher links haltend, in deutlichem Bergab zurück zum Ausgangspunkt.

Sperrwerk Tres Sassi

Im Ersten Weltkrieg war die Festung Tre Sassi Teil der österreichisch-ungarischen Sperrkette gegen Italien. Ziel war es, den Zugang zum oberen Abteital zu schützen. Mit Kriegsbeginn war die 1897 bis 1900 erbaute Festung aber bereits veraltet, dem Beschuss mit schwerer Artillerie war sie nicht gewachsen. Bereits 1915 wurde sie von den Italienern – ohne dass diese das merkten – größtenteils zerstört. Die österreichisch-ungarischen Soldaten griffen nun zu einer Kriegslist: Die Bewaffnung der Festung wurde rechtzeitig in Sicherheit gebracht, einige Mann blieben zurück, beleuchteten nachts die Festung. So erweckten sie den Anschein, dass die Festung voll einsatzfähig wäre und normaler Betrieb herrschen würde. Währenddessen richtete man auf dem Hexenstein eine neue Befestigungsanlage ein. Die Festung wurde mittlerweile saniert, heute ist hier ein Kriegsmuseum untergebracht. Öffnungszeiten: Mitte Juni bis Ende September, tgl. 10.00 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr.

Valparolapass zum Falzaregopass: Wanderkarte, GPX-Track und Höhenprofil

 
Download GPX-Track: Bitte auf das GPX-Symbol auf der Wanderkarte klicken (am Kartenrand, rechts oben).

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Wanderführer (geschrieben von Anja von Südtirol-Kompakt)

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