Wallfahrtskirche Unser Frau im Schnalstal
Unser Frau ist nicht nur der größte Ort im Schnalstal, sondern gilt auch als einer der ältesten Wallfahrtsorte Tirols. Die prächtige Wallfahrtskirche ist schon von weitem zu sehen.
Die Geschichte des Wallfahrtsortes wird auf das Jahr 1304 datiert. In diesem Jahr wurde hier, der Sage nach, einer einheimischen Bauernfamilie von einem durchreisenden Pilger eine kleine Marienstatue geschenkt. Um die Marienstatue gebührend zu ehren, wurde bereits im Jahr 1306 eine Kapelle errichtet. 1349 wurde diese vergrößert und ein Marienaltar geweiht. Auch Wunder sollen hier geschehen sein, wie Aussagen des Bischofs von Chur aus dem Jahr 1366 belegen. Zeugnis von diesen Wundern legen 3 Gemälde an der rechten Innenseite der Kirche und Votivtafeln ab.
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Kapelle erneut umgebaut und erweitert, im Jahr 1407 war aus der Kapelle eine gotische Kirche geworden. Da die Pilgerströme in den nächsten Jahrhunderten immer weiter zunahmen, wurde die Kirche im 18 Jahrhundert ein weiteres Mal erweitert und zur heute noch sichtbaren barocken Kirche umgebaut. Diese Bauarbeiten wurden 1765 beendet. Aus dieser Zeit stammt auch ein Großteil des Kirchenschmucks im Inneren, wie die Altäre und Statuen. Im Jahr 1797 bekam der Turm, der bis dahin einen gotischen Turmabschluss hatte, seine zwiebelförmige Kuppel. Die Malereien am Gewölbe stammen aus den 1880er Jahren.
Noch heute ist die Wallfahrtskirche ein Indiz dafür, dass der Ort im Mittelalter ein wichtiger Durchgangspunkt war. Der Weg über das Ötztal ins Schnalstal war eine der meistbegangenen Nord-Süd-Routen über die Alpen. Nicht weit von Unser Frau entfernt wurde zum Beispiel auch Ötzi, der Mann aus dem Eis gefunden. Mehr Informationen zu einer der bekanntesten Gletschermumien der Welt gibt es zum einem im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen und zum anderen im Archeopark Schnalstal, der sich in der Nähe der Kirche befindet.
Anfahrt zur Wallfahrtskirche Unser Frau
Mit dem Auto erreicht man das Schnalstal über die Stilfser-Joch-Straße/SS38, der Talstraße, die von Meran bis Prad durch den Vinschgau verläuft. Der Abzweig zum Schnalstal liegt etwa 12 Kilometer westlich von Meran. Das Schnalstal ist hier gut ausgeschildert. Nachdem man von der Stilfser-Joch-Straße ins Schnalstal abgebogen ist, bleibt man etwa 14 Kilometer auf der Hauptstraße, bis man Unser Frau erreicht. Die Kirche ist von der Hauptstraße aus gut zu sehen. Außerdem kann man Unser Frau auch mit dem Bus erreichen (hier klicken für die Fahrplansuche).