Vom Kreuzbergpass zu den Rotwandwiesen

Vom Kreuzgbergpass geht es bei dieser Rundwanderung zu den Rotwandwiesen in den Sextner Dolomiten. Außerdem kommt man an Stellungen aus dem 1. und 2. WK vorbei.

  • Start der Wanderung: Kreuzbergpass, Parkplatz und Bushaltestelle beim Hotel Kreuzberg (1630 m)
  • Wanderkarte, GPX-Track und Höhenprofil
  • Anfahrt mit dem Auto: Anfahrt über die Talstraße, die durchs Pustertal und Hochpustertal führt. Der Kreuzbergpass liegt ganz im Osten Südtirols, wenige Kilometer von Sexten entfernt. Ein großer, kostenpflichtiger Parkplatz befindet sich direkt auf der Passhöhe.
  • Anfahrt mit öffentliche Verkehrsmitteln: Bus: Linie 446, Haltestelle: Kreuzbergpass; hier klicken für die Fahrplansuche
  • Höhenmeter: 480 Meter
  • Distanz: 12 km
  • Gehzeiten: 4 bis 4 1/2 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Anforderungen: Abwechslungsreiche Panoramawanderung mit steilem, z. T. rutschigem Abstieg am Ende
  • Beste Jahreszeit: Frühsommer (ab Anfang Juni) bis Herbst (Ende Oktober)

Man verlässt den Parkplatz bzw. die Bushaltestelle am Kreuzbergpass in Richtung Sexten und wandert auf einem kleinen Pfad neben der Passstraße entlang (Nr. 18, „Rotwandwiesen“). Wenige Minuten später biegt man links ab, quert die Straße und biegt dann gleich darauf rechts ab, um auf Weg Nr. 18 zu bleiben. Nun geht es auf einem breiten Forstweg in mäßiger Steigung durch einen lichten Wald.

Mit jedem Meter wird das Bergpanorama imposanter. Im weiteren Verlauf kann man alle Abzweigungen ignorieren und folgt immer Weg Nr. 18 und der Ausschilderung zu den Rotwandwiesen. Je nach Wandertempo erreicht man nach spätestens 1 Stunde eine Weggabelung. Hier hält man sich rechts, verlässt den breiten Forstweg und folgt dem leicht bergab führenden, schmaleren Kiesweg (Nr. 19, „Rudi-Hütte“, „Familienrundwanderung“). Für Kinder wird es gleich spannend, denn man kommt an einem „Wildererunterschlupf“ vorbei.

Ein paar Minuten später verlässt man den Wald und wandert nun durch die herrliche Almenlandschaft der Sextner Dolomiten. Vor uns reckt sich die Dreischusterspitze majestätisch in die Höhe, links, ein wenig hinter uns, die Rotwand. Wer genau hinsieht, kann an der Bergflanke den Weg erkennen, über den es später zurück geht.

Vom Kreuzbergpass bis zu den Rotwandwiesen braucht man etwa 1½ Stunden. Man kommt an der bewirtschafteten Rudi-Hütte (geöffnet von Ende Mai bis Mitte Oktober) vorbei, die neben der Bergstation der Rotwand-Kabinenbahn liegt. Hier befinden sich auch ein großer Kinderspielplatz und ein Rentier-Gehege.

Tipp: In einem umzäunten Bereich neben der Bergstation lebt im Sommer ein Rudel finnischer Rentiere. 

Ein paar Meter entfernt liegt die Rotwandwiesenhütte, eine weitere Einkehrmöglichkeit (geöffnet von Ende Mai bis Mitte Oktober; Ruhetag: Mittwoch (nur in der Vor- und Nachsaison). Zum Weiterwandern kann man entweder vor der Rudi-Hütte links abbiegen und dem Weg folgen, der einmal quer über die Rotwandwiesen führt, oder man nimmt den anderen Weg, der einmal um die Rotwandwiesen herumführt. Beide Wege führen kurz danach wieder zusammen.

An allen weiteren Abzweigungen bleibt man auf Weg Nr. 15 („Kreuzbergpass“). Nach einem kurzen Stück durch lichten Wald wandert man auf einem gerölligen Pfad weiter und darf sich erneut über einen traumhaften Ausblick auf die Sextner Dolomiten freuen. Kurz darauf teilt sich der Weg, hier geht es geradeaus weiter (Nr. 15).

Tipp: Trittsichere und konditionsstarke Wanderer können hier auch Weg Nr. 15B nehmen und dem Burgstall (2168 m) einen Besuch abstatten (+ 40 Min., + 200 Hm).

Jetzt geht es im leichten Auf und Ab an den mächtigen Wänden der Sextner Rotwand, des Neunerkofels und des Arzalpenkopfs entlang. Im weiteren Verlauf kommt man durch ein kleines Geröllfeld und noch einmal durch lichten Wald, das Panorama ist und bleibt einfach großartig. Nachdem man ein gutes Stück gewandert sind, trifft man wieder auf Hinweisschilder. Wer nach rechts blickt, kann am Fuße des Arzalpenkopfs alte Kriegsstellungen sehen. Wir biegen links ab und erreichen kurz darauf erneut ein Waldstück. Wenig später steht man dann − etwas unvermutet – direkt vor einem großen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, Teil des sogenannten Alpenwalls.

Rund um den Kreuzbergpass kann man sowohl Überreste vom Ersten Weltkrieg (Teile der Dolomitenfront) als auch vom Zweiten Weltkriegs (Alpenwall) sehen. In den Jahren 1938/39 bis 1942 baute Italiens faschistischer Diktator Benito Mussolini diese Befestigungslinie als Schutzwall gegen das Deutsche Reich und seinen wichtigsten Verbündeten Adolf Hitler. Nach vehementen Protesten der Deutschen wurde der Bau 1942 schließlich eingestellt. In vielen Grenzregionen Südtirols sind auch heute noch gut erhaltene Teile des ehemaligen Alpenwalls zu sehen.

Den Bunker kann man problemlos betreten – ein wirklich beklemmendes Gefühl. Nach der Besichtigung folgt man dem steil bergab führenden (oft rutschigen) Pfad. Bei der nächsten Abzweigung geht es weiter auf Weg Nr. 15 in Richtung Kreuzbergpass. Man wandert an einer Skipiste entlang, hält sich dann links und verlässt bald darauf den Wald. Etwas unterhalb sieht man schon das Hotel Kreuzberg liegen. Auf einem Pfad, der quer über die Wiese verläuft, kehrt man zum Hotel und damit zum Ausgangspunkt zurück.

Sextner Rotwand - Der Zehner in der Sextner Sonnenuhr
Die Sextner Rotwand ist ein 2965 m hoher Berg in den Sextner Dolomiten und Teil der Sextner Sonnenuhr. So werden fünf Gipfel in den Sextner Dolomiten bezeichnet, die von Weitem betrachtet als eine Art Sonnenuhr fungieren: der Neuner, der Zehner (die Rotwand), der Elfer, der Zwölfer und der Einser. Gute Aussichtspunkte sind zum Beispiel das Zentrum von Sexten und der Ortsteil Moos am Eingang des Fischleintals. Die Erstbesteigung der Rotwand fand am 20. Juli 1878 durch den Bergführer Michel Innerkofler und Roland von Eötvös statt.

Vom Kreuzbergpass zu den Rotwandwiesen: Wanderkarte, GPX-Track und Höhenprofil

 
Download GPX-Track: Bitte auf das GPX-Symbol auf der Wanderkarte klicken (am Kartenrand, rechts oben).

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Wanderführer (geschrieben von Anja von Südtirol-Kompakt)

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