St.-Benedikt-Kirche in Mals – kleine Kirche, große Sehenswürdigkeit
Die St.-Benedikt-Kirche in Mals im Vinschgau wurde wahrscheinlich gegen Ende des 8. Jahrhunderts erbaut und beherbergt einen echten Kunstschatz: Die Fresken im Inneren der Kirche zählen nämlich zu den ältesten Westeuropas.
St. Benedikt Kirche in Mals
Der hübsche Ort Mals im Obervinschgau bietet eine ganz besondere Sehenswürdigkeit, nämlich die kleine Kirche St. Benedikt. Diese liegt sich am westlichen Ortsrand. Im Inneren der Kirche befinden sich gut erhaltene Wandmalereien aus der karolingischen Zeit. Damit sind diese Fresken, die vom Ende des 8. Jahrhunderts bzw. Anfang des 9. Jahrhunderts stammen dürften, ähnlich alt wie die die St. Prokulus Kirche in Naturns.
Die Fresken zeigen zum Beispiel Szenen aus dem Leben des Hl. Benedikt und eine Darstellung von Pauli Bekehrung. Eine Wandmalerei hat einen besonders großen Wert hat, da sie auf der weltweit einzigartig ist. Es handelt sich hier um die Darstellung eines fränkischen Grundherrn in der Tracht der damaligen Zeit. Wahrscheinlich handelt es sich hier um ein Porträt des Stifters, wie auch bei der Darstellung des Churer Bischofs, der ebenfalls als Stifter angesehen wird.
Die Kirche selbst ist ein schlichter Saalbau. Im Inneren befindet sich eine Altarwand und Nischen, die – als Besonderheit – in einem Hufeisenbogen enden. Bei den Nischen finden sich zum Beispiel Darstellungen von Jesus in Begleitung zweier Engel und eine Darstellung von Papst Gregor. Ursprünglich besaß die Kirche übrigens keinen Kirchturm. Dieser wurde erst im 12. Jahrhundert im romanischen Stil hinzugefügt. Dass die Kirche die Zeit überdauert hat, ist wirklich beachtlich, denn im Laufe der Jahrhunderte wurde sie des Öfteren Opfer einer Mure.
Öffnungszeiten der Kirche St. Benedikt in Mals
Die Kirche St. Benedikt hat zu folgenden Zeiten geöffnet:
Mitte April bis Ende Oktober 2019: Dienstag, Donnerstag und Samstag: 10.00 bis 11.30 Uhr
Juli bis September 2019: Montag, Mittwoch und Freitag von 15.00 bis 16.00 Uhr, im Juli außerdem am Sonntag von 16.00 bis 17.00 Uhr
Führungen finden zu folgenden Zeiten statt:
Mitte April bis Ende Oktober 2019: Montag, Mittwoch und Freitag um 14.00 Uhr, außerdem im Juli am Sonntag um 17.00 Uhr
Eintritt: Der Eintrittspreis beträgt 1,80 Euro bzw. 3 Euro (mit Führung).
Anfahrt zur St.-Benedikt-Kirche in Mals
Mals liegt direkt an der großen Vinschgauer Talstraße (SS40), die von Meran bis zum Reschenpass verläuft. Meran ist etwa 55 Kilometer/1 Autostunde entfernt, der Reschenpass etwa 20 Kilometer. Vom Reschenpass braucht man mit dem Auto etwa 20 Minuten. Die St.-Benedikt-Kirche befindet sich am westlichen Ortsrand von Mals, an der Kreuzung St. Benediktstraße/Rußlandstraße/Kreuzweg. Um die Kirche zu erreichen, muss man nur von der SS40 auf die St. Benediktstraße abbiegen und dieser so lange folgen, bis man die Kirche sieht. Die St. Benediktstraße befindet sich, aus Richtung Meran kommend, eher am Ende von Mals (rechts abbiegen), aus Richtung Reschenpass kommend eher am Anfang (links abbiegen). Parkplätze sind in der Nähe der Kirche vorhanden. Mals ist auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (hier klicken für die Fahrplansuche).
Tipps: Den Besuch der Kirche kann man gut mit einem Besuch der Abtei Marienberg und der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt – die den höchsten Kirchturm aller Südtiroler Kirchen besitzt – in Schlanders verbinden. Außerdem lohnt sich auch ein Abstecher nach Glurns, der kleinsten Stadt Südtirols und die einzige Stadt des gesamten Alpenraums, die noch eine komplett erhaltene Stadtmauer hat. Auch die Churburg in Schluderns liegt praktisch auf dem Weg. Und wer noch Zeit für eine Wanderung hat: Von Schluderns führt eine einfache Waalwanderung zur Ausgrabungsstätte Ganglegg. Eine ausführliche Wegbeschreibung gibt es hier.
