Schnalstal – Reisetipps und Sehenswürdigkeiten
Das Schnalstal ist ein Seitental des Vinschgaus. Das landschaftlich reizvolle Tal liegt in der Nähe von Meran und ist ein ideales Ziel für Aktivurlauber.
Das Schnalstal erreicht man von Meran aus nach wenigen Fahrminuten. Auf Höhe von Schloss Juval biegt man rechts auf die Talstraße ab. Nachdem man den schmalen Taleingang passiert hat, weitet sich das Tal ein wenig und gibt den Blick frei auf zahlreiche mächtige Berggipfel der Ötztaler Alpen.
Das Schnalstal ist dünn besiedelt, zu den größeren Ortschaften zählen Katharinaberg, Karthaus, Unser Frau, Vernagt und Kurzras.
Das Schnalstal ist gut 22 Kilometer lang, die Fahrstraße endet bei der Ortschaft Kurzras. Bis zur italienisch-österreichischen Grenze sind es von hier nun noch wenige Kilometer, einen offiziellen Grenzübergang gibt es im Schnalstal aber nicht.
Durch das Tal fließt der Schnalser Bach, ein gut 25 Kilometer langer Nebenfluss der Etsch. Der Fluss entspringt in den Ötztaler Alpen, wird im Vernagt-Stausee aufgestaut und mündet bei Naturns in die Etsch.
Landschaftlich hat man im Schnalstal immer das Gefühl, unterschiedliche Klima- beziehungsweise Vegetationszonen zu durchfahren. Am Taleingang sieht man noch Apfelbäume und Weinreben, je weiter man ins Tal hineinfährt, desto mehr dominieren mächtige Berggipfel und hochalpine Gletscher die Landschaft. Auch die Temperaturen nehmen ab, je weiter man sich dem Talende nähert.
Am Ende des Schnalstals, bei Kurzras befindet sich ein wirklich schönes Skigebiet. Das Skigebiet Schnalstal ist teilweise ein Gletscherskigebiet (Hochjochferner). Von Kurzras (2011 m) fährt die Schnalstaler Gletscherbahn bis zur Bergstation, die sich auf 3212 Metern befindet, knapp unterhalb des Gipfels der Grawand ( 3251 m). Ski fahren kann man hier im Regelfall von September bis Mai, damit bietet dieses Skigebiet die längste Saisonzeit aller Südtiroler Skigebiete. Bis 2013 herrschte in diesem Skigebiet sogar Sommerbetrieb.
Spätestens seit September 1991 hat das Schnalstal einiges an Bekanntheit gewonnen. Damals wurde nämlich am Tisenjoch im Schnalstal die Gletschermumie Ötzi gefunden. Trotzdem gehört das Schnalstal noch zu den eher ruhigeren Südtiroler Tälern, wo es noch ganz viel Natur und nicht ganz so viel Tourismus gibt.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Schnalstal
Katharinaberg ist das erste Dorf, das man bei einer Fahrt durch das Schnalstal erreicht. Sehenswert ist hier vor allem die Pfarrkirche St. Katharina, die – wie auch der Friedhof und die Friedhofskapelle – seit 1981 unter Denkmalschutz steht. Die gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbaute Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts bei einem Brand größtenteils zerstört, aber schon wenig später wieder neu errichtet. BIs 1350 stand an Stelle der Kirche übrigens die Schnalsburg. Archäologische Funde belegen außerdem, dass Katharinaberg schon zur Bronzezeit besiedelt gewesen sein muss.
Bei Katharinaberg zweigt auch eine schmale Fahrstraße, die aber bereits wenige Kilometer später endet, ins Pfossental ab. Das schmale Tal ist von den mächtigen Bergen der Texelgruppe umgeben und bietet zahlreiche hochalpine Wandermöglichkeiten.
Bei Karthaus kann man heute noch ein paar wenige Überreste des ehemaligen Kartäuserklosters sehen, dem der Ort auch seinen Namen verdankt. Das Kloster wurde 1326 durch die Grafen von Tirol gegründet und hatte bis 1782 Bestand. Danach siedelten sich die Talbewohner auf dem ehemaligen Gelände des Klosters an. 1924 wurde Karthaus bei einem Brand weitgehend zerstört, anschließend aber wiederaufgebaut.
Etwa in der Mitte des Tals liegt der Wallfahrtsort Unser Frau. Die hübsche Wallfahrtskirche ist schon von weitem sichtbar, Wallfahrten fanden hier bereits im 14. Jahrhundert statt.
Ebenfalls bei Unser Frau liegt der Archeoparc Schnalstal. Das Museum verfügt auch über einen großes Freigelände. Thematisch dreht sich in dem Museum alles um die Menschen in der Jungsteinzeit und um die Gletschermumie Ötzi. Ausführliche Information zum Archeoparc Schnalstal gibt es in diesem Beitrag.
Kurz hinter Unser Frau befindet sich der Vernagt-Stausee, der vom Schnalser Bach gespeist wird. Wie beim Reschensee fielen auch diesem Stausee einige Höfe des Ortes Vernagt zum Opfer.
Heute ist der Vernagt-Stausee ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen im Schnalstal. So kann man zum Beispiel den See in 1 1/2 bis 2 Stunden einmal umrunden. Außerdem erreicht man von Vernagt aus zum Beispiel nach etwa 30 Minuten den im Sommer bewirtschafteten Tisenhof (1814 m). Der Bergbauernhof wurde der bereits 1306 urkundlich erwähnt und steht seit 1981 unter Denkmalschutz. Ähnlich alt dürfte der, ebenfalls unter Denkmalschutz stehende, Finailhof (1973 m) sein. Dieser wird im Sommer ebenfalls bewirtschaftet, von Vernagt aus braucht man bis zum Hof etwa 1 1/2 Stunden. Wer richtig viel Kondition hat, kann vom Vernagt-Stausee aus auch die Similaunhütte erreichen, die sich in der Nähe der Ötzi-Fundstelle befindet. Von Vernagt aus braucht man für den Hinweg etwa 4 Stunden, für den Rückweg sollte man knapp 3 Stunden einplanen.