Pässe in Südtirol: Nigerpass
Der Nigerpass liegt in den Südtiroler Dolomiten, auf einer Höhe von 1690 Metern. Der Alpenpass verbindet das Tierser Tal mit dem Karerpass und ist ganzjährig geöffnet.
Der Pass befindet sich unterhalb des mächtigen Rosengartenmassivs und gehört zu den eher unscheinbareren Pässen Südtirols, da die Passhöhe in einem Waldstück liegt. Dafür hat es aber die Passstraße in sich, wobei man hier zwischen zwei Straßen wählen kann. Ausgangspunkt ist in beiden Fällen der westlich von Bozen gelegene Ort Blumau. Wer über die Brennerautobahn kommt, nimmt die Ausfahrt Bozen Nord und fährt dann weiter in Richtung Schlerngebiet.
In Blumau kann man zwischen zwei Anfahrtswegen zur Passhöhe wählen. In Blumau gibt es drei rechts wegführende Straßen. Die erste führt in Richtung Steinegg und weiter in Richtung Eggental, die zweite durch das enge Tierser Tal in Richtung Tiers und die dritte zunächst in Richtung Völs und Seiser Alm und erst dann nach Tiers. Bei Tiers treffen beide Straßen wieder aufeinander.
Für die Fahrt zum Nigerpass muss man sich also zwischen Weg 2 und 3 entscheiden. Entschieden aufregender ist Wegvariante 2. Der schmale Weg führt durch das Tierser Tal hindurch und bietet herrliche Ausblicke auf die die Straße umgebenden Berge. Allerdings ist es hier manchmal so eng, dass man heilfroh ist, wenn man keinen Gegenverkehr hat. Da sich der Verkehr hier aber meist in Grenzen hält, muss man nur selten ausweichen. Während es zunächst noch mit sanfter Steigung dahin geht, gibt es dann einige sehr steile Wegstücke. Besonders kurz vor Tiers wird es richtig steil: 24 % beträgt hier die Maximalsteigung. Damit gehört die Passstraße zu einer der steilsten in ganz Südtirol. Was einem als Auto- oder Motorradfahrer relativ egal sein kann, geht natürlich beim Radfahren ordentlich in die Beine.
Eine Alternative zu der schmalen Straße ist die erst in den 1980er Jahren gebaute neue Passstraße. Diese führt zunächst von Blumau in Richtung Völs und ein Stück entlang der Brennerautobahn. Ein paar Kilometer hinter Blumau biegt man dann rechts ab und folgt der Ausschilderung in Richtung Nigerpass. Die Straße ist gut ausgebaut und hat nicht ganz so extreme Steigungen wie die alte Straße, dafür muss man sich die Straße auch mit deutlich mehr Verkehrsteilnehmern teilen. Und statt, wie bei der alten Straße, vor Tiers ordentlich bergauf zu fahren, ist das Stück vor Tiers hier relativ eben, so dass man die schöne Aussicht, bis tief in die Dolomiten hinein, in vollen Zügen genießen kann.
Bei Tiers treffen dann beide Straßen zusammen. Bis St. Zyprian geht es dann weiter ohne nennenswerte Steigungen, ab St, Zyprian wird es dann – zumindest für Fahrradfahrer – noch einmal richtig anstrengend. Die Steigung erreicht hier noch einmal 20%, danach folgt noch einmal eine längere Steigung mit 14%. Die Straße wird jetzt deutlich kurviger, dafür dürfen sich Radfahrer auf den letzten Kilometern wieder etwas ausruhen. Die Steigung liegt bei durchschnittlich unter 10 %. Für Motorradfahrer macht aufgrund der vielen Serpentinen besonders das Stück zwischen St. Zyprian und dem Nigerpass am meisten Spaß.
Den Nigerpass erreicht man über die alte Passstraße nach rund 18 Kilometern und gut 1350 Höhenmeter, über die neue Passstraße sind es rund 24 Kilometern und ebenfalls gut 1350 Höhenmeter.
Knapp unterhalb der Passhöhe befindet sich mit dem Niger-Joch-Haus eine schöne Einkehrmöglichkeit. Außerdem gibt es hier einen großen, kostenfreien Parkplatz.
Vom Nigerpass ist es dann auch nicht mehr weit bis zum Karerpass und zum Karersee, der genau unterhalb der Latemargruppe liegt.
Öffnungszeiten Nigerpass
Im Regefall ist der Nigerpass ganzjährig befahrbar. Eine aktuelle Übersicht über alle offenen und gesperrtem Südtiroler Pässe gibt es hier.