Hofburg in Brixen: Krippenausstellung
Eine der schönsten Krippensammlungen Südtirols befindet sich in der Hofburg von Brixen. Das Krippenmuseum ist Teil des Diözesanmuseums. Zu sehen gibt es Krippen aus drei Jahrhunderten.
Die Krippenausstellung in der Brixner Hofburg bietet eine wirklich außergewöhnliche Krippensammlung. Gezeigt werden hier nämlich nicht nur Weihnachtskrippen, sondern Krippen, die das gesamte Heilsgeschehen darstellen.
Zu den Highlights der Krippenausstellung zählen unter anderem die Großkrippen des aus Fügen im Zillertal stammenden Bildhauers Franz Xaver Nißl (1731 – 1804). Dazu gehört der von Nißl 1794 erschaffene Weihnachtszyklus, der aus sechs größeren und neun kleineren Szenen des Neuen Testaments besteht und unter anderem die Volkszählung, die Höllenfahrt des Herodes und die Hochzeit zu Kana darstellt. Dieser Zyklus wurde vom Fürstbischof Karl Franz von Lodron in Auftrag gegeben. Im Jahr 1794 schuf Nißl auch die Fastenkrippe, die zunächst in der Hofburgkirche aufgestellt war. Die Fastenkrippe besteht aus mehreren Szenen, unter anderem wird hier Christus vor Pilatus, Christus vor Herodes, der Kreuzweg nach Golgota und die Kreuzigung Christus‘ dargestellt.
Mit mehr als 5000 Figuren und über 50 Szenen ist die Jahreskrippe der Brüder Probst aus Sterzing der größte Krippenzyklus des Krippenmuseums in der Hofburg. Dieser Zyklus wurde ebenfalls vom Fürstbischof Karl Franz von Lodron in Auftrag gegeben und schmückte das Vorzimmer des Fürstbischofs.
Augustin Alois Probst (1758 – 1807) schuf den ersten Teil des Zyklus‘, nach seinem Tod setzte sein Halbbruder Josef Benedikt Probst (1773-1861) die Arbeit fort. Nach dem Tod Lodrons erwarb die Familie Zieglauer aus Bruneck den riesigen Krippenzyklus. Durch eine Schenkung Eduard von Zieglauers (1841-1900) an den Brixner Fürstbischof Simon Aichner kam der Krippenzyklus wieder zurück nach Brixen und gehörte zu den ersten Ausstellungsstücken des gerade im Entstehen begriffenen Diözesanmuseums.
Neben diesen beiden Großkrippen gibt es im Krippenmuseum eine große Anzahl weitere Krippen zu sehen. Besonders bemerkenswert ist, dass es sich hierbei nicht nur um geschnitzte Holzkrippen handelt, sondern zahlreiche weitere Techniken und Materialien bei der Erschaffung verwendet worden sind. So gibt es unter anderem Papierkrippen von Josef Romed Karmer, eine Wachskrippe aus der Werkstatt Cetto, eine Guckkastenkrippe von Martin Engelbrecht, eine Terrakottakrippe von Maria Delago, zwei Elfenbeinkrippen und viele mehr. Seit November 2013 besitzt das Krippenmuseum ein weiteres, besonderes Ausstellungsstück: Die letzte Tonkrippe aus der Jahreskrippe von Martin Rainer (1923–2012).
Tipp: Die Hofburg und der Domplatz von Brixen, auf dem der hübsche Christkindlmarkt stattfindet, sind nur ein paar Meter voneinander entfernt. So kann man einen Besuch der Krippenausstellung perfekt mit einem Besuch des Krippenmuseums verbinden.
Öffnungszeiten und Preise der Krippenausstellung in der Hofburg in Brixen
Öffnungszeiten:
Oktober bis Mai: Täglich, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Juni bis September: Täglich, 10:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Am 24. und 25. Dezember sowie am Ostersonntag hat das Museum geschlossen.
Eintritt:
Erwachsene: 10,00 Euro
Senioren (65+), Studenten, Gruppen (ab 10 Personen): 8 Euro
Kinder und Jugendliche (6 bis 18 Jahre): 5 Euro
Freier Eintritt für:
Kinder unter 6 Jahren
Inhaber der BrixenCard
Inhaber der museumcard und museumobil Card