Gampenpass – Pässe in Südtirol
Der Gampenpass liegt auf einer Höhe von 1518 Metern und verbindet das Südtiroler Etschtal mit dem Nonstal im Trentino.
Der Gampenpass ist von Meran beziehungsweise Lana aus sehr gut erreichbar. Von hier führt die Passstraße bis zum Ort Fondo im Nonstal. Die Passstraße gehört zu den einfachen Passstraßen in Südtirol und ist sowohl mit dem Auto als auch Motorrad und Fahrrad gut fahrbar. Von Meran folgt man zunächst der Ausschilderung nach Lana, in Lana muss man dann nur der Ausschilderung zum Gampenpass (braune Hinweisschilder) folgen.
In den Jahren 1810 bis 1815 verlief am Gampenpass die Grenze zwischen dem Königreich Bayern und dem von Napoleon gegründeten italienischen Staat. Während des 2. Weltkriegs wurde der Pass dann vom italienischen Militär zu einer Sperrstellung ausgebaut und gehört zum italienischen Alpenwall („Vallo Alpino“), einer Befestigungslinie, die Italien vor Angriffen aus den Nachbarländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz schützen sollte. Überreste einer ehemaligen Bunkeranlage sind heute noch kurz vor der Passhöhe – aus Richtung Lana kommend – zu sehen.
Die Nordauffahrt auf den Gampenpass startet bei Lana, auf knapp 320 Metern. Bis zur Passhöhe sind es von hier also rund 1200 Höhenmeter, die sich auf eine Länge von 19 Kilometern verteilen. Angenehm für Fahrradfahrer: Die Passstraße hat kaum Kehren und eine relativ gleichmäßige Steigung, die bei durchschnittlich 8 bis 9 % liegt. Wem das zu langweilig ist: Alternativ kann man die Route über den Gampenpass auch in Nals, das südlich von Lana liegt, starten. Der erste Streckenabschnitt ist sehr kurvig und mit Steigungen von über 14 % auch recht steil. Von Nals aus sind es gut 18 Kilometer und rund 1220 Höhenmeter bis zur Passhöhe.
Während der Auffahrt passiert man kleinere Tunnel und hat immer wieder wunderbare Ausblicks aufs Etschtal. Auf der Passhöhe fehlt auch die obligatorische Einkehrmöglichkeit nicht. Der Gasthof Gampenpass besitzt neben einer Sonnenterrasse auch einen geschützten Außenbereich, so dass man an schönen Frühlings- und Herbsttagen gut draußen sitzen kann. Serviert werden hier Südtiroler und italienische Gerichte, die Preise sind eher günstig.
Tipp: Direkt am Scheitelpunkt befindet sich mit dem Gampen Bunker ein spannendes Museum. Informationen zu der Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg findet Ihr hier.
Vom Gampenpass geht es dann abwärts, bis man dann nach ungefähr 14 Kilometern den Ort Fondo im Nonstal erreicht. Auch auf diesem Streckenabschnitt darf man sich auf schöne Talblicke und tolle Ausblicke auf die Berge, beispielsweise die Brenta Dolomiten, freuen. Das Nonstal ist übrigens eines der großen Apfelanbaugebiete Italiens, so dass dieser Streckenabschnitt besonders schön im Frühling, zur Zeit der Apfelblüte und im Herbst, zur Zeit der Apfelernte, ist.
Etwa 3 Kilometer unterhalb der Passhöhe lohnt es sich noch, einen kurzen Abstecher zu machen. Man verlässt dafür kurz die Passstraße und biegt rechts zum Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau im Walde ab. Mehr Informationen zu dem Wallfahrtsort und seiner im gotischen Stil erbauten Wallfahrtskirche gibt es im Artikel Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau im Walde.
Von Fondo ist es nicht mehr weit bis zum Mendelpass, über den man dann wieder Südtirol erreichen kann.
Wer den Pass aus dem Nonstal heraus anfährt, spart sich viele Höhenmeter. Fondo liegt auf einer Höhe von 988 Metern, bis zur Passhöhe sind es von Fondo also nur rund 530 Höhenmeter.
Öffnungszeiten Gampenpass
Der Gampenpass gehört zu den eher niedrigen Gebirgspässen in Südtirol und ist im Regelfall ganzjährig befahrbar. Eine Wintersperre gibt es hier nicht. Natürlich kann der Pass aber bei schlechtem Wetter trotzdem kurzfristig gesperrt werden. Eine aktuelle Übersicht über alle offenen und geschlossenen Passstraßen in Südtirol gibt es hier.