Burg Taufers bei Sand in Taufers
Bei Sand in Taufers liegt auf einer Felskuppe, die das Tauferer Tal vom Ahrntal trennt, die gut erhaltene Burg Taufers – eine der schönsten Burganlagen ganz Südtirols. Es handelt sich hier um die ehemalige Dynastenburg der Herren von Taufers, die bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Seit 1977 befindet sich die Burg im Besitz des Südtiroler Burgeninstituts und kann – bis auf wenige Ausnahmen – ganzjährig besichtigt werden.
Burg Taufers wurde spätestens in den 20er Jahren des 13. Jahrhunderts von den edelfreien Herren von Taufers errichtet. Die ehemalige Burganlage bestand schon damals aus einem Bergfried, einem Palas, einem Wohnturm, weiteren Wohn- und Wirtschafträumen und war von einer großen Mauer umgeben. Für die damalige Zeit war die Burg auffallend groß und unterstrich die Wichtigkeit der Herren von Taufers.
Die Geschichte von Burg Taufers: Verfall und Wiederaufbau
Lange blieb die mächtige Burganlage nicht im Besitz der Herren von Taufers. Das Geschlecht starb im Jahre 1336 aus, doch schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts gelangte ein Großteil der Herrschaft Taufers an die Grafen von Tirol und deren Rechtsnachfolger. Diese übergaben die Herrschaft Taufers zur Verwaltung an verschiedene Adlige. Für 25 Jahre, nämlich von 1464 bis 1489 kam die Burg in den Besitz des Fürstbischofs von Brixen, dieser ist für die Fresken in der Burgkapelle und den Ausbau der Wehranlage verantwortlich. Danach fiel Burg Taufers wieder an die Tiroler Landesfürsten zurück. Ab 1501 verpfändeten die Grafen von Tirol die Burg an die Herren von Fieger (Tiroler Herzöge), die die Burg im spätgotischen Stil weiter ausbauten und aus der Burg eine weitläufige Wohnburg machten.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb die Burg offiziell im Besitz der Grafen von Tirol und deren Rechtsnachfolger. Danach ging die Burg in privaten Besitz mit wechselnden Eigentümern über. Die einst so mächtige Mittelalter-Burg verfiel im Laufe der Jahre immer mehr. Der Verfall wurde erst 1903 gestoppt, als die Burg Taufers von Ludwig Lobmeyr erworben wurde. Dieser ließ zahlreiche eingestürzte Mauern wieder aufbauen und erwarb auch zahlreiche Einrichtungsgegenstände für die Innenräume der Burg. Doch den Verfall der Burg konnte er damit nur gelinde stoppen. Erst als 1953 Seitenstettener Titularabt Hieronymus Gassner Mitte des 20. Jahrhunderts die Burg erwarb, wurden die von Lobmeyr eingeleiteten Restaurierungsmaßnahmen im großen Stil fortgesetzt. Höhepunkt der Restaurierungsmaßnahmen war die Erneuerung des eingestürzten Bergfrieds, der erst 1970 wieder seine ursprüngliche Größe erhielt. Seit 1977 ist Burg Taufers im Besitz des Südtiroler Burgeninstituts. das sich seitdem um die Erhaltung der Burg bemüht. In den 1990er Jahren erfolgte noch einmal eine umfangreiche Fassaden- und Innenrestaurierung der Burg, so dass von dem einstigen Verfall heute nichts mehr zu sehen ist.
Sehenswertes in Burg Taufers
Rund ein Drittel der Burganlage ist heute frei zugänglich, die Innenräume können aber nur bei einer Führung besichtigt werden. Ohne Führung kann man zum Beispiel den Innenhof, den Bergfried, den Eiskeller und den Burggarten besichtigen, außerdem finden wechselnde Ausstellungen statt, die man ohne Führung besuchen kann. Eine Führung lohnt sich aber auf jeden Fall. Von den 64 Räumen der Burg sind rund zwei Drittel zugänglich, hier sind noch die Original-Einrichtungen und Kunstgegenstände aus dem 12. bis 17. Jahrhundert zu sehen. Besonders schön sind die Fresken aus der Schule Friedrich Pachers in der Burgkapelle, die ehemaligen Fürstenzimmer, eine riesige Bibliothek mit Reiter-Kachelofen, der Gerichtssaal und die Rüstkammer. Und natürlich fehlt auch ein Verlies und eine Folterkammer nicht. Interessant ist zudem, dass die meisten Räume der Burg einen Kachelofen besitzen und beheizbar sind.
Für das leibliche Wohl ist auf Burg Taufers ebenfalls gesorgt, denn im Innenhof befindet sich eine hübsche Burgschenke.
Filmfans müssen sich übrigens nicht wundern, dass ihnen die Burg merkwürdig bekannt vorkommt. Sie diente als Vorlage für Roman Polańskis Film „Tanz der Vampire“.
Anfahrt zur Burg Taufers: Mit Auto und Bus möglich
Burg Taufers erreicht man sowohl mit dem Auto als auch öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut. Wenn man mit dem Auto von der Brennerautobahn kommt, nimmt man die Ausfahrt Brixen/Pustertal und folgt dann der Ausschilderung Pustertal und Bruneck (SS49/E66). Bei Ausfahrt Bruneck West in Richtung Bruneck West/Pfalzen fahren. Jetzt immer der Ausschilderung ins Ahrntal folgen bzw. auf die Tauferer Straße (SS621) abbiegen. Nach knapp 15 Kilometern erreicht man Sand in Taufers und kann nun einfach der Ausschilderung zur Burg folgen. Einige kostenlose Parkplätze gibt es genau beim Eingang der Burg (erreichbar über eine Forstraße), weitere Parkplätze (z.T. kostenpflichtig) sind in Sand in Taufers vorhanden. Hier einfach dem ausgeschilderten Weg zur Burg folgen, für den man eine knappe Viertelstunde Gehzeit einplanen muss. Sand in Taufers ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Von Bruneck aus fährt zum Beispiel im Stundentakt ein Bus, der für die Strecke bis Sand in Taufers eine gute halbe Stunde braucht (hier klicken für die Fahrplansuche).
Öffnungszeiten und Eintrittspreise Burg Taufers
Öffnungszeiten:
Die Burg hat ganzjährig geöffnet, die Öffnungszeiten sind aber sehr unterschiedlich. Die Außenanlagen können (ohne Führung) nur von Anfang April bis Anfang November besichtigt werden, die Besichtigung der Innenräume ist nur mit Führung möglich. Eine Übersicht über alle Öffnungszeiten gibt es auf der Webseite des Südtiroler Burgeninstituts.
Preise:
Für Erwachsene kostet eine Besichtigung der Außenanlagen 6 Euro, Kinder (6 bis 14 Jahre), Studenten und Senioren (ab 65 Jahre) zahlen 3 Euro.
Für eine Besichtigung der Innenräume (mit Führung) werden für Erwachsene 8 Euro fällig, für Studenten und Senioren 5 Euro und für Kinder 3 Euro. Vom 1. Mai bis 1. November kostet der Eintitt (inkl. Besichtigung der Ausstellung) für Erwachsene 10 Euro, für Studenten und Senioren 7 Euro und für Kinder 5 Euro.
Hunde sind im Inneren der Burg nicht erlaubt. Es gibt aber extra Hundeboxen, in der die Hunde während einer Führung im Inneren der Burg untergebracht werden können.