Mit der Gondelbahn auf die Langkofelscharte
Eine der ungewöhnlichsten Seilbahnen Südtirols befindet sich in der Nähe des Sellajochs. In einer Stehgondel geht es von der Talstation hinauf zur Langkofelscharte.
Egal, wie oft man mit der Stehgondel schon hinauf zur Langkofelscharte gefahren ist – eine Fahrt mit dem doch recht außergewöhnlichen Gondellift Forcella Sassolungo ist jedes Mal wieder ein spannendes Erlebnis. Und die Ausblicke aus der Bahn sind einfach nur traumhaft – vorausgesetzt, man hat keine Höhenangst.
Für Menschen mit Höhenangst oder einer körperlichen Beeinträchtigung ist diese Bahn definitiv nicht zu empfehlen. Denn das Einsteigen an sich ist schon ein echtes Abenteuer und setzt auch ein wenig Koordinationsvermögen voraus.
Aber was ist eigentlich eine Stehgondel? Die Kabine der Sassolungo-Bahn ist so klein, dass darin genau zwei Menschen hintereinander stehend Platz finden. Man steht also während der gesamten Fahrt.
Beim Einstieg wird man deshalb in zwei Schlangen eingeteilt. Die kleinere und leichtere Person steigt im Regelfall zuerst ein. Wobei man weniger einsteigt als aufspringt. Die Bahn wird nämlich nicht angehalten, weshalb der Einstieg ein wenig mit einem Sprung auf einen langsam fahrenden Zug vergleichbar ist. Weil das nicht ganz so einfach ist, bekommt man tatkräftige Hilfe von zwei Bahn-Mitarbeitern. Irgendwie ähnelt das Ganze dann mehr einem in die Gondel geworfen werden, erfüllt aber seinen Zweck. Den Rucksack behält man – im Unterschied zu zahlreichen anderen Gondeln – übrigens auf dem Rücken und nimmt ihn nicht ab.
Sobald die zweite Person in der Gondel steht, wird die Gondel von den Mitarbeitern zugemacht, man muss sich also wirklich nur darum kümmern, in die Gondel zu kommen. Das klingt jetzt wahrscheinlich schlimmer als es ist. Wir sind schon oft mit der Bahn gefahren und haben hier noch nie einen Sturz gesehen.
Danach geht es in langsamer Fahrt gut 500 Meter in die Höhe (die Talstation liegt auf 2150 Meter), bis man die Langkofelscharte auf 2685 Meter erreicht. Hier befindet sich mit der Toni Demetz Hütte auch gleich eine schöne Einkehrmöglichkeit.
Während der Fahrt, die ein paar Minuten dauert, hat man fantastische Ausblicke auf die mächtigen Berge der Dolomiten – allen voran dem Langkofel, der genau vor einem liegt. Die Bahn fährt teilweise nur knapp an den steilen Felsen vorbei. Das bietet tolle Fotomotive – die Kamera sollte bei der Fahrt also mit dabei sein.
Kurz vor dem Ausstieg muss man sich dann einmal um 180 Grad drehen, damit man vorwärts aussteigen kann. Auch hier helfen Mitarbeiter dabei, dass man auch den Ausstieg aus der fahrenden Gondel gut bewältigen kann.
Tipp: Eine herrliche Wanderung führt von der Bergstation einmal um den Langkofel herum und hinab zur Talstation. Eine ausführliche Wanderbeschreibung gibt es in unserem Beitrag Rundwanderung um den Langkofel.
Gondellift Forcella Sassolungo: Öffnungszeiten und Preise
Öffnungszeiten: Die Bahn ist von 20. Juni bis 13. Oktober 2024 in Betrieb. Sie fährt täglich von 8.15 bis 17.00 Uhr. Hunde sind zugelassen. Die Mitnahme von Fahrrädern ist nicht möglich.
Preise Erwachsene:
Bergfahrt: 23 Euro
Berg- und Talfahrt: 30 Euro
Preise Kinder/Jugendliche (8 bis 16 Jahre):
Bergfahrt: 16 Euro
Berg- und Talfahrt: 21 Euro
Preise Hunde:
5 Euro pro Fahrt
Anfahrt zum Gondellift Forcella Sassolungo
Mit dem Auto oder Motorrad erreicht man den Gondellift am schnellsten aus dem Grödner Tal. Dafür fährt man von Wolkenstein aus, dem „letzten“ Ort im Grödner Tal, weiter auf der Talstraße taleinwärts. Etwa 3 Kilometer nach Wolkenstein kommt man an eine Verzweigung. Links geht es zum Grödner Joch und in Richtung Gadertal, rechts zum Sellajoch. Hier biegt man rechts ab, folgt also der Ausschilderung zum Sellajoch. Kurz bevor man das Sellajoch erreicht, liegt dann rechts von der Straße die Talstation des Lifts. Von Wolkenstein ist der Lift keine 10 Kilometer entfernt. Mit dem Bus kann man die Talstation ebenfalls gut erreichen (hier klicken für die Fahrplansuche). Direkt an der Talstation gibt es einen großen, kostenpflichtigen Parkplatz.