Pässe in Südtirol: Kreuzbergpass

Der Kreuzbergpass ist ein Alpenpass zwischen den Regionen Südtirol und Venetien. Er verbindet das Sextental in Südtirol mit dem Cadore-Tal in Venetien.

Der Kreuzbergpass (italienisch: Passo di Monte Croce di Comélico) liegt nur wenige Kilometer von Sexten entfernt (und ist gut ausgeschildert). Er gehört zu den Alpenpässen, die im Regelfall auch im Winter befahrbar sind. Der Kreuzbergpass liegt nämlich auf nur 1636 Metern.

Der Kreuzbergpass ist auch mit dem Fahrrad einfach zu bezwingen. Ein guter Startpunkt ist dann zum Beispiel Innichen. Bis zur Passhöhe muss man nur etwa 15 Kilometer und etwa 460 Höhenmeter überwinden, wobei der erste Streckenabschnitt zwischen Innichen und Sexten relativ flach ist.

Der Kreuzbergpass eignet sich außerdem auch hervorragend für Motorradfahrer und Autofahrer, die noch nicht viel Erfahrung mit dem Befahren von Passstraßen haben und ein bisschen üben wollen. Von Innichen bis zur Passhöhe gibt es nur eine echte Kehre, außerdem hält sich der Verkehr auf der Passstraße auch sehr in Grenzen.

Wer an der Passhöhe weiterfahren möchte, kann zum Beispiel bis zum etwa 11 Kilometer entfernten Padola in Venetien fahren. Hier verliert man etwa 420 Höhenmeter (für den Rückweg: die Steigung liegt bei maximal 8%).

Vom Panorama kann es der Kreuzbergpass auf jeden Fall mit den bekannteren Südtiroler Pässen wie dem Grödner Joch oder dem Sellajoch aufnehmen. Im Südwesten des Kreuzbergpassen liegen die östlichsten Gipfel der Dolomiten. Dazu gehören zum Beispiel Teile der Sextner Sonnenuhr wie der Neuner (2582 Meter), der Zehner (auch: Sextner Rotwand, 2965 Meter) und der Elfer (3092 Meter). Schon deutlich vor der Passhöhe hat man einen grandiosen Ausblick auf diese mächtigen Dolomitengipfel.

Der Kreuzbergpass wurde schon sehr früh als Übergang genutzt. Zahlreiche Funde aus römischer Zeit belegen, dass dieser Alpenpass schon vor mindestens 2000 Jahren ein wichtigen Übergang über den Alpenhauptkamm gewesen sein muss.

Im 1. Weltkrieg verlief in der Nähe des Kreuzbergpasses außerdem auch die Dolomitenfront, bei der sich Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee und der italienischen Armee im sogenannten Gebirgskrieg erbitterte Gefechte lieferten. Ein Holzkreuz auf dem Pass erinnert noch heute an die zahlreichen Toten und Verwundeten, die es sowohl auf österreichisch-ungarischer Seite als auch auf italienischer Seite zu beklagen gab.

In den 1930er Jahren wurde die Straße über den Kreuzbergpass in ihrer jetzigen Form ausgebaut. Außerdem ließ Mussolini nach seiner Machtübernahme die Region rund um den Kreuzbergpass mit zusätzlichen Sperranlagen und Bunkeranlagen befestigen. Diese Anlagen kann man zum Teil heute noch sehen.

Direkt am Kreuzbergpass kann man am Winter außerdem Ski fahren. Die unterhalb der Sextner Rotwand verlaufenden Pisten gehören zum Skigebiet Drei Zinnen Dolomiten. Direkt auf der Passhöhe befindet sich noch ein 4-Sterne-Hotel und eine Einkehrmöglichkeit.

Der Kreuzbergpass ist auch ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen im Naturpark Drei Zinnen. Direkt am Pass gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz. 

Tipp: Die Gegend um den Kreuzbergpass kann man bei einer schönen Rundwanderung (fast ganzjährig möglich), die auch viele Einkehrmöglichkeiten bietet, erkunden. Eine ausführliche Wanderbeschreibung gibt es in unserem Beitrag Hüttenwanderung am Kreuzbergpass.

Öffnungszeiten Kreuzbergpass

Der Kreuzbergpass ist im Regelfall ganzjährig befahrbar. Beii schlechtem Wetter kann die Passstraße aber trotzdem kurzfristig gesperrt werden. Eine aktuelle Übersicht über alle offenen und geschlossenen Pässe in Südtirol gibt es hier.