Wanderung von Trafoi zum Wallfahrtsort Heilige Drei Brunnen (leicht)

Eine kurze Wanderung, die man das ganze Jahr über machen kann, führt vom Nationalparkparkaus in Trafoi zum Wallfahrtsort Hl. Drei Brunnen.

• Start der Wanderung: Trafoi, Parkmöglichkeiten gibt es z.B. an der Talstation der Kleinbodenbahn
• Anfahrt: Mit dem Auto (Mit dem Auto fährt man zunächst von Meran auf der SS38 bzw. vom Reschenpass auf der SS40 in Richtung Stilfser Joch und bis Gomagoi. In Gomagoi folgt man dann der Ausschilderung nach Trafoi (nicht Sulden) und bliebt solange auf der Hauptstraße, bis man Trafoi erreicht) und Bus (hier klicken für die Fahrplansuche) möglich.
• Höhenmeter: 70 m
• Anforderungen: Wanderung auf gut ausgebauten Wegen und Fahrstraßen, auch gut für Familien mit Kindern und Hunden geeignet
• Beste Jahreszeit: Ganzjährig eine schöne Wanderung
• Gehzeiten: 1 1/4 Stunden

Vom Parkplatz der Talstation der Kleinbodenbahn folgt man der Fahrstraße in südlicher Richtung und der Ausschilderung nach Drei Brunnen und dem Nationalparkhaus naturtrafoi. Beim Nationalparkhaus angekommen, geht es auf Weg Nummer 8 (Ausschilderung Hl. Drei Brunnen) weiter. Nach ein paar Metern kommt man an der Pfarrkirche von Trafoi vorbei.

Von September bis zum Pfingstmontag ist in der Kirche das Gnadenbild der Hl. Maria Muttergottes untergebracht. Das Gnadenbild soll ursprünglich aus dem Münstertal stammen und von Pater Johannes, der um 1230 als Einsiedler an der Stelle des heutigen Wallfahrtortes lebte, ins Trafoital mitgebacht worden sein. Am Pfingstmontag wird das Gnadenbild in einer feierlichen Proesszion zur Wallfahrtskirche Hl. Drei Brunnen gebracht. Dort bleibt es bis zum letzten Sonntag im September, dann wird es wieder in die Trafoier Kirche zurückgebracht.

Im Prinzip kann man sich bei dieser Wanderung nicht verlaufen, weil der Weg sehr gut ausgeschildert ist. Der Weg führt zunächst über einen Wiesenpfad, danach kurz an der Fahrstraße entlang. Die Steigungen sind sehr moderat, teilweise geht es auch eben dahin. Man erreicht dann die letzten Häuser von Trafoi und geht auf dem Annaweg weiter. Dieser führt teilweise durch den Wald.

Man kommt dann an dem Areal der Polizei-Alpinschule vorbei, kurz danach biegt man links ab – hier gibt es ein kleines Holzgatter – und folgt weiter der Ausschilderung zu den Hl. Drei Brunnen. Der Weg führt an einem Grillplatz vorbei, dann sieht man links auch schon, hinter einer langen Holzbrücke, die kleine Kirche liegen.

Der Wallfahrtsort bietet ein wirklich wunderschönes Panorama, denn er liegt direkt im Talschluss, an der Nordwestflanke des Ortlermassivs. Außerdem kann man von hier auch zahlreiche Wasserfälle sehen.

Die Legende besagt, dass im Jahre 1229 der Hirte Moritz an diesem Ort plötzlich drei Quellen aus dem Felsen sprudeln sah, von denen jede ein Kreuz mit sich führte. Zwei der Kreuze konnte der Hirte aus dem Wasser fischen, das dritte wurde weggeschwemmt. Eines der Kreuze befindet sich heute in der Kirche von Stilfs, das zweite in der Kirche St. Johann im Münstertal.

Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist dieser Ort als Marienwallfahrtsort bekannt. Um 1500 schlug hier, der Legende nach, ein Holzhacker seine Axt in einer Baum, als er plötzlich eine Stimme hörte, die rief: „Hacke nur zu doch hacke nicht mich“. Oben in den Ästen stand das Gnadenbild der Muttergottes, an dieser Stelle wurde dann eine erste Kapelle aus Holz errichtet. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde eine neue Kapelle errichtet, die auch heute noch hier steht.

Im Brunnenhaus, das sich neben der Kapelle befindet, wird die Legende ausführlich dargestellt. Hier befinden sich auch drei Statuen, die die Muttergottes, Jesus und Johannes zeigen. Darunter befindet sich ein Steinblock, aus dem die drei Quellen entspringen (im Winter sind die Quellen leider trocken). Außerdem befindet sich neben der kleinen Kirche ein Brunnen mit drei Rinnsalen (im Winter ebenfalls ohne Wasser).

Die Quellen sollen der Legende nach heilende Kräfte haben. Ein Zeugnis davon legen die vielen Holzprothesen ab, die man in der kleinen Kirche sehen kann.

Für den Hinweg braucht man eine gute halbe bis dreiviertel Stunde, der Rückweg erfolgt auf dem Hinweg.

Tipp: Vom Wallfahrtsort Hl. Drei Brunnen kann man in etwa 1 1/2 Stunden (einfache Gehzeit) die Berglhütte erreichen. Die Hütte hat von Anfang Juni bis Ende September geöffnet. Der Weg ist leicht bis mittelschwer, die Höhenmeter betragen gut 600.

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