Ridnauntal – Tipps für den Urlaub
Das Ridnauntal ist ein etwa 18 Kilometer langes Seitental des Wipptals/oberen Eisacktals. Es zweigt bei Sterzing in nordwestlicher Richtung ab und führt bis in die Stubaier Alpen hinein.
Das Ridnauntal, auch Ridnaun genannt, ist ein relativ breites Tal, das von den Stubaier Alpen und dem Jaufen umschlossen ist. Das Ridnauntal liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von etwa 1300 Metern und ist für seine jahrhundertelange Bergbaugeschichte bekannt. Etwa 800 Jahre lang, bis in die späten 1970 er Jahre wurde im Schneeberg, der im westlichen Talschluss liegt, Silber, Zink und Blei abgebaut. Das Bergwerk war eines der höchstgelegenen Bergwerke Europas. Mangels Rentabilität wurde der Bergbau 1978 eingestellt, das Bergwerk selbst dann im Jahr 1985 geschlossen. Heute wird im 1995 eröffneten Bergbaumuseum BergbauWelt Ridnaun Schneeberg die Geschichte des Bergbaus auf spannende und informative Weise erzählt.
Direkt beim Berbaumuseum startet auch ein Wanderweg, der durch die hübsche Burkhardklamm und weiter zum Aglsboden führt. Informationen zu der Wanderung gibt es im Beitrag Burkhardklamm im Ridnauntal.
Größere Ortschaften sind in dem ruhigen Ridnauntal, das zur Gemeinde Ratschings gehört, nicht zu finden. Damit eignet sich das Ridnauntal perfekt für alle, die im Urlaub nach Ruhe und Entspannung suchen. Das Ridnauntal ist zudem ein idealer Ort für Aktivurlauber. Im Sommer gibt es hier unzählige Wandermöglichkeiten – von einfachen Talwanderungen bis hin zu hochalpinen Touren.
Bei Stange liegt eine der eindrucksvollsten Schluchten des Alpenraums – die Gilfenklamm. Die Klamm kann von Mai bis Oktober auf einem gut ausgebauten Weg durchwandert werden. Spaß macht es auch, das Tal einmal mit dem Fahrrad zu durchfahren, Mountainbiker finden im Ridnauntal zahlreiche anspruchsvollere Tourenmöglichkeiten.
Im Winter dürfen sich Langläufer in dem relativ schneesicheren Tal über gut präparierte Langlaufloipen freuen. Eine landschaftlich sehr schöne Langlaufloipe, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bietet, verläuft zum Beispiel zwischen Gasse und Maiern. Außerdem ist das ruhige Tal auch ideal für Skitouren und Schneeschuhwanderungen. Im Ratschingstal, einem Seitental des Ridnauntals befindet sich außerdem eines unserer Lieblingsskigebiete in Südtirol, das Skigebiet Ratschings-Jaufen. Zum einen ist der Skipass hier noch relativ günstig, zum anderen ist das Skigebiete zur Hochsaison zwar gut besucht, aber noch nicht so überlaufen, wie viele andere Skigebiete. Die Pisten sind wirklich traumhaft, dank der Breite vieler Pisten eignet sich das Skigebiet auch für Anfänger (obwohl ein Großteil der Pisten als mittelschwer/rot gekennzeichnet ist).
Im Ridnauntal gibt es außerdem herrliche Naturrodelbahnen. Besonders schön ist die Rodelbahn Stadlalm – Maiern (1,5 Kilometer) und die Rodelbahn Ratschings, die von der Bergstation bis hinab nach Innerratschings führt (5 Kilometer). Wer das Rodeln mit einer schönen Wanderung verbinden will, kann von der Freundalm bei Obertelfes wieder ins Tal fahren.
Ein weitere Sehenswürdigkeit im Ridnauntal ist Schloss Wolfsthurn bei Mareit. In dem Schloss ist heute das Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei untergebracht. Schon von weitem ist die gut erhaltene Burganlage, die zu den wenigen barocken Profanbauten Südtirols gehört, zu sehen. Unterhalb des Schlosses liegt die Pfarrkirche zum hl. Pankratius. Hier befindet sich auch die 1850 erbaute Grabkapelle der Freiherren von Sternbach (die seit Anfang des 18. Jahrhunderts im Besitz von Schloss Wolfsthurn sind). Das kleine Türmchen der Kapelle besteht übrigens aus weißem Mareiter Kristall-Marmor.
Sehenswert sind auch das St. Laurentius-Kirchlein in Maiern und die St.-Magdalena-Kirche in Gasse. Die St-Magdalena-Kirche wurde um 1480 von den Schneeberger Knappen (früher eine Bezeichnung für Bergleute, die ihre Lehre zum Bergmann erfolgreich abgeschlossen hatten) erbaut. Im Inneren befindet sich ein kostbarer Flügelaltar von Matthias Stöberl aus dem Jahr 1509. Stöberl, der wahrscheinlich aus Sterzing stammte, hat auch den Flügelaltar in der Barbara-Kapelle in Gossensass erschaffen.