Festung Franzensfeste

Die Festung Franzensfeste, heute die größte historische Anlage Südtirols, befindet sich beim gleichnamigen Ort, wenige Kilometer nördlich von Brixen. Die Festung kann bei einer Führung besichtigt werden.

Ursprünglich sollte die Festung Franzensfeste als Bollwerk gegen Angreifer aus dem Norden dienen und die Verkehrswege über den Brenner sichern. Tatsächlich war die Festung, die unvollendet blieb, nie in eine Kampfhandlung verwickelt. Die Bauarbeiten begannen 1833 unter Kaiser Franz I. von Österreich, nach dem die Festung auch benannt worden ist und wurde unter dessen Nachfolger, Kaiser Ferdinand I., 1838 fertig gestellt.

Der Bau der riesigen Festungsanlage dauerte also lediglich 5 Jahre. Mit einer Fläche von 65.000 Quadratmetern ist die Festung Franzensfeste die größte historische Anlage ganz Südtirols. Die Baupläne stammen von dem Heeresingenieur General Fran von Scholl, die Kosten des riesigen Bauprojekts lagen bei 2,6 Milliarden Gulden (heute etwa 400 Millionen Euro). Im Kriegsfall hätte hier eine Garnison mit 1000 Mann Platz gefunden, 90 Geschütze waren zudem für die Verteidigung der Festung geplant.

Die architektonische Leistung der Festung ist beeindruckend. Die Festung passt sich nämlich dem Gelände an und besteht aus drei Forts. Das obere Fort, das als Zufluchtsort dienen sollte, ist mit dem unteren durch einen unterirdischen, tunnelartigen Gang verbunden. Eine Treppe mit etwa 450 Stufen verbindet die Anlage im Tal mit der Bergfestung. Sehenswert neben der eigentlichen Befestigungsanlage mit ihren zahlreichen verwinkelten Gängen ist auch die 1845 erbaute neugotische Kapelle, die sich in der Nähe des Haupteingangs befindet. Die kleine Kapelle gehört zu den ersten neugotischen Bauwerken in ganz Tirol.

Obwohl die Festung zunächst als stärkste Befestigungsanlage Europas galt, war sie schon bald unmodern geworden und technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Ab 1890 wurde sie nur noch als Pulverlager verwendet, im 2. Weltkrieg wurde in der Festung angeblich sogar Nazigold versteckt.

Seit 2005 ist die Festung Franzensfeste für die Öffentlichkeit zugänglich. Besucher können bei einer Führung die gesamt Festungsanlage besichtigen oder Dauerausstellungen und Sonderausstellungen ansehen. Außerdem wird die Festung auch für Veranstaltungen genutzt.

Festung Franzensfeste: Öffnungszeiten und Preise

Öffnungszeiten:

Die Festung Franzensfeste hat zu folgenden Zeiten geöffnet:

Von Mai bis Oktober:

Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr

Ruhetag: Montag

Von November bis April:

Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 16.00 Uhr

Ruhetag: Montag

Preise:

Der Eintritt für den Besuch der Unteren und Mittleren Festung (inklusive der Ausstellungen) beträgt für einen Erwachsenen 7 Euro, Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren, Studenten und Senioren ab 65 Jahren zahlen 5 Euro. Außerdem gibt es eine Familienkarte für 14 Euro. Für Kinder unter 7 Jahren ist der Eintritt frei.

Zum Aufpreis von 5 Euro kann man die gesamte Festung bei einer Führung besichtigen. Die Führungen finden von Mai bis Oktober immer von Dienstag bis Sonntag jeweils um 11.00 und 15.00 Uhr statt und dauern etwa 1 1/2 bis 2 Stunden. 

Anfahrt zur Festung Franzensfeste

Wer von der Brennerautobahn kommt, nimmt die Ausfahrt Brixen-Pustertal, fährt kurz in Richtung Pustertal und biegt dann gleich auf die SS 12 in Richtung Franzensfeste und Brixen ab. Nun solange der SS12 folgen, bis man die gut ausgeschilderte Festung erreicht. Gegenüber vom Haupteingang (auf der anderen Straßenseite) gibt es einen großen, gebührenpflichtigen Parkplatz. Mit dem Bus ist die Festung Franzensfeste ebenfalls gut erreichbar (hier klicken für die Fahrplansuche).