Über Malga Craun zum Rocca Piana (schwer)
Die abwechslungsreiche Wanderung auf den südlichsten Berg des Mendelkamms, den Rocca Piana, startet in Mezzocorona, an der Talstation der Monte-Seilahn.
- Start der Wanderung: Mezzocorona (219 m) bzw. Bergstation der Seilbahn nach Monte (875 m); Preise: Die Berg- und Talfahrt kostet für Erwachsene 6,50 Eur, für Kinder (3 bis 14 Jahre) 4 Euro. Die Bahn fährt vom 1. April bis 30. September täglich von 7.30 bis 20.00 Uhr; im Juli und August gibt es verlängerte Betriebszeiten: Samstag, Sonntag und Feiertag: bis 21.00 Uhr, Montag bis Freitag bis 23.00 Uhr
- Anfahrt: Mit Auto (Mezzocorona, Talstation der Seilbahn nach Monte; die Talstation befindet sich in der Nähe vom Kirchplatz in der Via alla Grotta und ist gut ausgeschildert; ausreichend Parkplätze vorhanden) oder Bus möglich (hier klicken für die Fahrplansuche)
- Höhenmeter: 1000 m
- Anforderungen: Kondition und Trittsicherheit nötig; teilweise sehr steil und rutschig; nicht geeignet für Familien mit kleinen Kindern
- Beste Jahreszeit: Frühsommer bis Herbst
- Gehzeiten: 6 ½ Stunden
Eine gute Kondition sollte man für diese recht lange Tour, die auf den Gipfel des südlichsten Mendelkamm-Berges führt, auf jeden Fall mitbringen. Außerdem kann es nicht schaden, im Rucksack ein kleines Italienisch-Wörterbuch dabei zu haben. Denn Mezzocorana gehört nicht mehr zu Südtirol, sondern zum italienschsprachigen Trentino. Wer im Süden Südtirols Urlaub macht, ist jedoch schnell in Mezzocorona. Bei gutem Wetter kann man bei dieser Wanderung bis zu den Bergen rund um den Gardasee sehen, bekommt einen schönen Ausblick auf das Nonstal und genießt die mit Schnee bedeckten Gipfel der Brenta-Dolomiten.
Abenteuerliche Fahrt mit der Seilbahn von Mezzocorona nach Monte
Das erste Highlight der Wanderung ist die Fahrt mit der Seilbahn von Mezzocorona hinauf zu dem Örtchen Monte, das auf einer Höhe von knapp 900 m liegt. Die kleine Gondel hängt übrigens nur an einem luftigen Seil, ohne dass Stützbalken die Fahrt bremsen. Teilweise passiert die Gondel die Felsen des Mendelkamms so knapp, dass auch hartgesottene Seilbahnfans sich wohl insgeheim die Frage stellen, ob es nicht doch besser gewesen wäre, den Weg nach Monte zu Fuß zurück zu legen. Wohlbehalten oben angekommen vergisst man den gerade ausgestandenen Schrecken aber sofort und genießt den herrlichen Blick ins Etschtal und auf die umliegenden Berge.
Rast am Rifugio Malga Craun
Von Monte geht es auf einem gut markierten Weg in mäßigem Anstieg zum Rifugio Malga Craun (1222 m). Die bewirtschaftete Hütte hat – je nach Wetter – manchmal sogar schon im April geöffnet und bleibt bis in den Herbst hinein offen. Für den Weg von Monte zur Malga Craun benötigt man ungefähr zwei Stunden. Wer merkt, dass er seine Kondition überschätzt hat, kann jetzt schon zu einer leckeren Brotzeit einkehren und sich dann wieder auf den Rückweg nach Monte machen. Die anderen gehen tapfer weiter und denken lieber nicht daran, dass man bis zum Gipfel des Rocca Piana noch fast zwei Stunden wandern muss.
Der Weg führt oberhalb des Rifugio Malga Craun in einen Wald und kreuzt dann eine Forststraße. Jetzt heißt es Zähne zusammenbeißen, denn der Weg wird deutlich steiler. Kehre für Kehre nehmend, gewinnt man aber schnell an Höhe. Wer die Tour sehr zeitig im Jahr macht, muss aufpassen, dass er auf dem feuchten Laub, das den Weg quasi das ganze Jahr über bedeckt, nicht wegrutscht. Aber auch im Sommer ist Trittsicherheit, besonders beim Abstieg, nötig. Der steile Weg führt einen schon bald auf eine schöne Aussichtskanzel (1580 m). Hier kann man noch einmal gut eine Rast einlegen und den Blick in die Ferne schweifen lassen.
Gipfelanstieg zum Rocca Piana
Danach geht es zunächst ein kurzes Stück bergab, bevor man sich links hält und den eigentlichen Gipfelanstieg in Angriff nimmt. Gut 300 Höhenmeter muss man nun noch überwinden. Jetzt hilft nur Schritt für Schritt weitergehen und sich vom eigenen Keuchen nicht beeindrucken lassen. Auch hier ist Vorsicht geboten, denn der Weg führt durch dichte, rutschige Latschensträucher. Der Ausblick vom Gipfel des Rocca Piana mit seinem mächtigen Gipfelkreuz entschädigt dann aber für alle ausgestandenen Strapazen. Nur zu lange ausruhen sollte man hier nicht. Denn für den Rückweg nach Monte, der identisch ist mit dem Hinweg, braucht man mindestens noch einmal 2 ½ Stunden.