Mausoleum in Schenna
In Schenna liegt am westlichen Rand des Kirchenhügels einer der schönsten neugotischen Sakralbauten Südtirols. Das Mausoleum wurde 1860 bis 1869 als Grabstätte für Erzherzog Johann und seine Familie errichtet.
Bei der Grabkapelle handelt es sich nicht nur um einen der schönsten neugotischen Sakralbauten Südtirols, sondern auch um einen der ersten. Das Mausoleum wurde nach den Plänen des Wiener Architekten Prof. Moritz Wappler erbaut. Verwendet wurde dabei größtenteils roter Sandstein und Granit, der vom Ifinger, dem Hausberg von Schenna, stammt. Der Bau selbst steht auf einer künstlich errichteten Terrasse.
Für die Innenausstattung waren vor allem Innsbrucker und Veroneser Künstler verantwortlich. Besonders schön ist der reich verzierte, marmorne Sarkophag, in dem Erzherzog Johann neben seiner Gattin, Anna Gräfin von Meran, ruht. Der Sarkophag steht in der mit schweren Kreuzgrippengewölben verzierten, unterirdischen Gruftkapelle. In zwei separaten Grablegen befinden sich Franz Graf Meran, das einzige Kind von Erzherzog Johann und seine Gemahlin, Theresa Gräfin Lamberg.
Erzherzog Johann, der mit vollen Namen Erzherzog Johann Baptist Josef Fabian Sebastian von Österreich hieß, war ein österreichischer Feldmarschall und ein Mitglied des Hauses Habsburg. Am 18. Februar 1829 heiratete Erzherzog Johann die Bürgerliche Anna Plochl, Tochter eines Postmeisters. Aufgrund dieser für die damalige Zeit unstandesgemäßen Heirat wurde er von der Thronfolge ausgeschlossen und verlor außerdem das Recht, seine Adelstitel an seine Nachkommen zu vererben. Erst 1834, also 5 Jahre nach der Heirat, bekam seine Frau Anna dann doch durch Kaiser Franz I. einen niederen Adelstitel verliehen, nämlich den einer Freifrau. 1845 erhielt sein 1839 geborener Sohn durch Metternich den vererbbaren Adelstitel Graf von Meran, Erzherzog Johanns Frau Anna erhielt dagegen, dieses Mal von Kaiser Franz Joseph I., im Jahr 1850 den Titel Gräfin von Meran.
Nachdem Erzherzog Johann am 11. Mai 1859 an einer Lungenentzündung gestorben war, wurde er zunächst im Mausoleum in Graz beigesetzt. Sein Sohn Franz Graf von Meran ließ nach seinem Tod das Mausoleum in Schenna errichten. Nach der Fertigstellung des Baus wurden die sterblichen Überreste Erzherzog Johanns am 21. Juni 1869 in das Mausloeum bei Schloss Schenna überführt.
Mausoleum in Schenna: Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Öffnungszeiten:
Das Mausoleum kann vom 01. April bis zum 30. Oktober 2020 zu folgenden Zeiten besichtigt werden.
Dienstag und Donnerstag, um 9.30 Uhr
Oder im Rahmen der kunsthistorischen Dorfführung, Anmeldung und Treffpunkt: Tourismusbüro Schenna, Tel. (+39) 0473 945669
Preise:
Erwachsene: 5 Euro, für Kinder (bis 10 Jahre) ist der Eintritt frei.
Anfahrt zum Mausoleum in Schenna
Wer über die Brennerautobahn anreist, kann entweder über diese bis Bozen Süd fahren und dann der Schnellstraße MeBo nach Meran folgen. Alternativ kann man auch von Sterzing aus über den Jaufenpass in Richtung Meran fahren. Wer über den Reschenpass und den Vinschgau kommt, folgt hier ebenfalls der Ausschilderung nach Meran. In beiden Fällen nimmt man bei der Meran die Ausfahrt Meran Süd/Sinich. Hier ist Schenna (liegt etwa 5 Kilometer entfernt) schon ausgeschildert. In Schenna selbst gibt es gute Parkmöglichkeiten im Zentrum – die Tiefgarage bei der Raiffeisenbank – und beim Mausoleum. Hier einfach den Ausschilderungen zum Zentrum und Mausoleum folgen. Schenna erreicht man außerdem auch sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln (hier klicken für die Fahrplansuche).