Die 10 wichtigsten Wandertipps
Ein Notfall ist wohl das Letzte, was man sich beim Wandern in den Bergen wünscht. Deshalb ist es wichtig, dass man sich beim Wandern an ein paar Regeln hält und im Falle eines Unfalls richtig reagiert. Hier die 10 wichtigsten Tipps, mit denen beim Bergwandern eigentlich nichts mehr schief gehen kann:
1) Vorausschauende Planung
Vor der Wanderung steht die Planung, das heißt, das Sichten von Kartenmaterial und eine Recherche des Tourenverlaufs. Eine optimale Zeitplanung (darauf achten, dass man einen Zeitpuffer hat und nicht im Dunkeln noch auf dem Rückweg ist!) ist ebenso wichtig, wie das Hinterlassen einer Nachricht, wo genau man wandert (z.B. einen Zettel bei den Nachbarn oder im Hotel lassen).
2) Kondition und Können objektiv einschätzen
Wer sich an längere und schwierigere Wandertouren wagen will, sollte regelmäßig Ausdauersport (z.B. Joggen, Radfahren) betreiben. Die meisten Unfälle passieren nämlich beim Abstieg und sind nicht selten auf mangelnde Kondition zurückzuführen. Wer gerade erst mit Bergwandern anfängt, sollte zudem einfache Touren wählen und die Schwierigkeit dann langsam steigern.
3) Wettervorhersage beachten
Unbedingt vor der Wanderung noch einmal einen Blick auf die aktuelle Wettervorhersage werfen. Einfache Wanderungen auf Forstwegen kann man natürlich auch bei leichtem Regen machen. Sobald man aber in höheren Lagen und auf alpinen Steigen unterwegs ist, kann Regen schnell gefährlich werden. Egal, wie oft man schon in den Bergen war: Das Gehen auf nassen, rutschigen Steigen bereitet auch echten Bergfexen Probleme.
4) Nie alleine gehen
Gerade bei hochalpinen, schwierigen Touren kann der Begleiter auch zugleich der Lebensretter sein. Schließlich reicht beim Bergwandern schon ein falscher Tritt aus, um einen Unfall herbeizuführen. Wichtig ist, dass der Begleiter dann die Ruhe bewahrt und als sofort versucht, Hilfe herbeizuholen. Die Notrufnummer in Südtirol lautet: 112. Diese Nummer funktioniert auch ohne SIM-Karte, es muss lediglich ein Mobilfunknetz vorhanden sein. Mehr zum Thema erfahrt Ihr im Beitrag Was tun im Notfall? Notrufnummern in Südtirol.
5) Eingewöhnen
Natürlich möchte man direkt am ersten Urlaubstag in die Berge stürmen. Trotzdem sollte man es am Anfang ruhig angehen lassen und sich erst einmal an die Höhe gewöhnen. Die erste Wanderung sollte deshalb immer eine leichte Tour sein.
6) Ausrüstung: Lieber zu viel als zu wenig
Natürlich muss man für eine einfache Bergwanderung keinen 20 Kilo schweren Rucksack mitschleppen. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die man auf jeden Fall dabei haben sollte: Einen stabilen Bergrucksack, Handy (wer sein neues Handy schonen will, kann auch ein altes ohne Karte einstecken, die Notrufnummer funktioniert auch ohne SIM-Karte – s. Punkt 4), sofern ein Mobilfunknetz erreichbar ist), Taschenlampe, Regenjacke, Erste-Hilfe-Set (z.B. das kleine, handliche DocCheck Erste-Hilfe-Set**, Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor, Mückenschutzmittel, Sonnenbrille, Kopfbedeckung, Wanderstöcke, Wanderkarte (zum Beispiel Kompass Wanderkarten**) und Handschuhe (diese sind nicht nur wichtig, falls es doch mal einen Wetterumschwung gibt, sondern auch für kleine Kletter-Passagen, da man dadurch einen deutlich besseren Halt hat). Ausreichend Flüssigkeit und etwas zum Essen gehören ebenfalls in den Rucksack.
7) Festes Schuhwerk
Normale Sportschuhe oder Sandalen sind nichts, womit man in den Bergen unterwegs sein sollte. Für einfache Wanderungen reichen leichte Trekkingschuhe, für hochalpine Wanderungen sind feste Bergschuhe ein Muss.
8) Der Schwächste bestimmt das Tempo
Je größer die Gruppe, desto mehr Rücksicht muss man nehmen. Ähnlich wie beim Skifahren gilt auch beim Bergwandern: Der Langsamste bestimmt das Tempo und: Die Gruppe bleibt immer zusammen. Ein erfahrener Bergwanderer sollte zudem immer voran gehen und auf etwaige Schwierigkeiten hinweisen, ein konditionsstarker Bergwanderer bildet das Schlusslicht und sorgt dafür, dass niemand „verloren“ geht.
9) Regelmäßige Pausen, Trinken nicht vergessen
Regelmäßige Pausen gehören bei einer Bergwanderung einfach dazu. Rund ein Drittel aller Todesfälle in den Alpen gehen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Neben regelmäßigen Pausen ist auch das Trinken sehr wichtig. Am besten eignen sich Mineralwasser und Saftschorlen. Alkohol sollte man beim Wandern dagegen auf jeden Fall vermeiden!
10) Markierte Wanderwege nicht verlassen
Das Verlassen der markierten Wanderwege ist immer tabu. Zum einen dient es der eigenen Sicherheit, wenn man auf den im Regelfall gut ausgebauten Wegen bleibt, zum anderen dient das Wandern auf den markierten Wegen auch dem Naturschutz. Dass man keine Pflanzen pflückt und seinen Müll auch wieder komplett einsammelt, sollte ebenfalls klar sein…